27.08.2014

Jakobsweg: Kirchhofen – Cernay

11. Tag; Mo, 25. August 2014;  Kirchhofen – Fessenheim; ca. 19km

Ab heute heisst es wieder alleine gehen, Gepaeck tragen und Schlafplaetze ausfindig machen. Zunaechst einmal ging’s jedoch auf’s Rathaus einen Stempel fuer den Pilgerpass organisieren.

Jan hat mich noch zun Rathaus gefahren und an der Tankstelle „ausgesetzt“. Der Weg fuehrte durch den Kurort Bad Krotzingen, Schlatt und Bremgarten bis zum Rhein. Den Rhein zu ueberqueren, bedeutet hier die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich zu ueberqueren.

Unglaublich, was ein paar km an dieser Stelle fuer einen Unterschied machen. Ploetzlich befindet man sich in einemanderen Land, alle sprechen eine andere Sprache und schwups di wups habe ich ein Kommunikationsproblem, da ich kein franzoesisch kann und viele Franzosen kein Englisch sprechen.

Zum Glueck habe ich fuer diese Nachte eine Couchsurfing Zusage erhalten. Mein Gastgeber holt mich sogar an der Kirche ab. Ich bin in Fessenheim, dass unter anderem dafuer bekannt ist, dass sich dort das aelteste Atomkraftwerk Frankreichs befindet und nun ratet mal, wo mein Gastgeber arbeitet? Richtig, natuerlich als Ingenieur im Atomkraftwerk. Nett und gastfreundlich ist er dennoch und als ich ihn irgendwann mal frage, was er denn von Kernenergie halte meint er, er faede es gut, wenn man ohne sie auskaeme, jetzt koenne er sich jedoch nicht vorstellen, wie man diese Menge an Energie sonst herstellen koennte. Insbesondere, da auch andere Methoden der Energiegewinnung mit negativen Nebenfolgen verbunden sind (Luftverschmutzung; etc.). Ist eben ein echtes Dilemma!

Zum Abendessen kuendigte er Spaghetti Bolognese an, als ich sagte ich sei Vegetarierin, meinte er, es sei kein Problem das Fleisch ja extra zu machen. Spaeter war auch klar wieso. Es gab Spirelli Nudeln, mit in der Microwelle erhitztem Ketchup und der Bolognese-Anteil bei ihm bestand aus einer Scheibe Scheinken.

Alledem zum trotz, war er wie gesagt ein sehr netter Gastgeber und ich bin dankbar, dass er mich aufgenommen hat und ich all das erleben durfte.

 

12. Tag; Mo, 26. August 2014;  Fessenheim – Cerny; ca. 38km

Mein Gastgeber musste morgens wieder frueh zur Arbeit und so stand ich um 7:30Uhr schon auf der Strasse und fing an Richtung Ensisheim zu gehen. Der ganze Weg bis Ensisheim verlaeuft entlang von Maisfeldern, auf denen wohl nie was anderes als Mais angebaut wird, denn auch der Reisefuehrer berichtet von den Maisfeldern.

Da ich so frueh los bin, komme ich selbst nach 20km  entsprechend frueh in Ensisheim an. Es ist ca. 13:00 und alles ist geschlossen. Eigentlich wollte ich mir in Ensisheim eine Unterkunft suchen, da ich auf meine Couchsurfinganfragen keine Antwort bekam. Nach einem Cappucino erkundigte ich mich deshalb nach der Tourist-Information. Es gab keine, also das Rathaus? Hat zu. Okay, es ist ja auch noch frueh, meine Fuesse haben sich in der Pause etwas erholen koennen, so beschliesse ich noch etwas weiter zu gehen. 11 km spaeter erreiche ich Staffelfelden. Das Rathaus hier ist noch offen. Dort bekomme ich einen Stempel in meinen Pilgerpass und die entmutigende Auskunft, dass es hier keine Unterkuenfte gibt.

Okay, da hilft alles nichts, ich muss wohl weiter und dass obwohl meine Beine ganz klar anderer Meinung sind. Fuer den folgenden Tag habe ich eine Couchsurfing-Zusage  in Cernay – 7 km weiter. Ich lqufe los und frage per SMS an, ob ich auch schon heute kommen koennte. Zur Not koennte ich natuerlich auch draussen schlafen, allerdings regnete es mittlerweile in Stroemen, sodass ich ziemlich nass war und keine grosse Freude daran gehabt haette. Zum Glueck bekomme ich wenig spaeter die Antwort, ich koenne kommen.

Entgegen der Intention meiner Fuesse keinen einzigen Schritt mehr zu tun, legte ich einen Zahn zu, da ich mir sicher war, die Strecke sonst nicht mehr zu schaffen. Letztlich habe ich mein Ziel erreicht und bin in einer super sympatischen Familie mit zwei kleinen Kindern angekommen. Ich bin an dem Tag eine Strecke gegangen, die fuer zwei Tage vorgesehen war und mir war klar, dass ich am naechsten Tag nicht mehr weit kommen wuerde. Deshalb fragte ich, ob ich auch eine zweite Nacht bleiben koennte, um mich etwas zu erholen. Meine Bitte wurde erhoert und so habe ich heute Zeit um Unterkuenfte fuer die naechsten Tage ausfindig zu machen und den Blog auf den aktuellen Stand zu bringen.

 

Kommentare

Hallo Theresia,
ich bins Ria wir haben uns in der ersten Etappe getroffen erinnerst du dich?
War mit Esther unterwegs sind bis nach Haslach gekommen und dann 3 Stunden mit dem Zug nach Hause und jetzt wieder in der Arbeit.
‚Wie geht es Dir ist ja mächtig interessant wo du überall auf dem Sofa rumkommst.

Meld Dich mal würde mich freuen.

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